Die Poster wurden von Studierenden des Studiengangs Angewandte Kulturwissenschaft der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt/Celovec im Wintersemester 2017 in einem Forschungslabor mit dem Titel „Selfies – Zur Kulturanalyse des Prozesses gesellschaftlicher Ästhetisierung“, gestaltet. Die wissenschaftlichen Poster der Studierenden stellen eine Verknüpfung von Alltagen, Subjekten und Kultur/en der Digitalität her. Eine Auswahl der Ergebnisse dieses Lehrforschungsprojektes wird während der Tagung ausgestellt werden.
Im öffentlichen Diskurs werden soziale Netzwerke oft als Gefahr dargestellt und Selfies mit psychischen Erkrankungen wie „Narzissmus“ oder „Selfitis“ in Zusammenhang gebracht. Das Poster „Mythos ‚Selfie-Krankheit‘“ beschäftigt sich mit der Erfindung der „Selfies als Krankheitserreger“. Das Poster „Doing Ethnicity – Selfies mit nationalen Symbolen“ nähert sich der Verwendung nationaler Symbole in Selfies von Jugendlichen mit Migrationshintergrund an. Diese können einerseits als politisches Bekenntnis und Identitätmarker verstanden werden, andererseits aber auch als Ausdruck persönlicher Suche und Selbstverortung als Ausdruck von Jugendkultur interpretiert werden. Das Poster „Instagram – #betterme“ untersucht Selfies als Ausdruck der gegenwärtigen Selbstoptimierungskultur. Es zeigt, dass Selfies nicht nur normative Schönheitsbilder erzeugen, sondern wie mit diesen in sozialen Beziehungen kommuniziert wird und inwiefern sie zugleich der Selbstpräsentation dienen. Hierbei werden Rollenklischees sichtbar, die sich in ihrer Inszenierung hinterfragen lassen.